Meldung

Meißens spannendste Seiten

04.06.2010

Literaturfest vor historischer Kulisse bei freiem Eintritt


Plakat des Literaturfestes
Plakat des Literaturfestes
Vom 8. bis 13. Juni 2010 wird die Domstadt wieder zum Zentrum der Mittelalter-, Renaissance- und Fantasy-Literatur. An insgesamt sechs Veranstaltungstagen wird das Literaturfest Meißen zum zweiten Mal große und kleine Zuhörer zum Verweilen und Zuhören einladen.
Für ein solches Lesefest eignet sich gerade Meißen ideal. Denn seine Altstadt ist geprägt durch eine 1000-jährige Geschichte. Kopfsteingepflasterte Gassen, glänzend rote Ziegeldächer, romantische Innenhöfe und vieles mehr lassen Meißen als bezauberndes, über viele Jahrhunderte gewachsenes Kleinod erstrahlen. Das Literaturfest Meißen, das sich dem Themenkreis Mittelalter, Renaissance und Fantasy widmet, knüpft die Verbindung von mittelalterlicher Architektur zu historischer Literatur und entführt so die Zuhörer geradezu leibhaftig in vergangene Jahrhunderte.

Historische Literatur belebt mittelalterliche Architektur
„Ich kann mir kaum einen stimmungsvolleren Ort für das Vortragen mittelalterlicher Literatur, historischer Romane und Fantasy vorstellen als die Plätze, Gassen und Höfe Meißens“, verrät der Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière, der erneut Schirmherr der Veranstaltungsreihe und gleichzeitig einer der Vorleser ist. Mehr als 130 Autoren und Leser haben ihr Kommen zum Literaturfest zugesagt.

„Grundidee der Veranstaltungsreihe ist es, Literatur mit mittelalterlichem und fantastischem Bezug vor der Kulisse des historischen Stadtkerns zu lesen und so Geschichte und Geschichten lebendig werden zu lassen“, so der Ideengeber und Mitveranstalter Dr. Walter Hannot. Gemeinsam mit der Stadt Meißen und dem Kunstverein Meißen e. V. verfolgt er das Ziel, das Lesefest langfristig als lebendiges Zentrum für mittelalterliche und fantastische Literatur deutschlandweit zu etablieren und die Stadt zusätzlich für Touristen interessant zu machen.

Ehrenamtliches Engagement der Meißner Bürger
Das Besondere am Literaturfest Meißen sind nicht nur die Vielfalt der Lesungen oder die einmaligen Orte, an denen gelesen wird. „Im Gegensatz zu dem meisten anderen Lesefesten ist der Eintritt bei uns frei“, betont Mitorganisator Daniel Bahrmann vom Kunstverein Meißen e. V. und fügt hinzu: „Das Literaturfest lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Meißner Bürger und Unternehmen sowie der vielen Vorleser und Programmpartner.“

Das Literaturfest hat in diesem Jahr viele alte und neue Unterstützer gefunden. Dazu gehören der Landkreis Meißen, die Schwerter Privatbrauerei, der Verkehrsverbund Oberelbe, die Oppacher Mineralquellen GmbH oder die Meißner Sparkassenstiftung. „Alle Beteiligten haben sich sehr über den Premierenerfolg des Literaturfestes Meißen gefreut“, so Landrat Arndt Steinbach. Über 8.500 Besucher kamen zum ersten Literaturfest 2009 nach Meißen. Deshalb setzte sich der Landrat als Vorsitzender des Stiftungsrates der Sparkasse Meißen auch für die finanzielle Unterstützung des Literaturfestes Meißen 2010 ein.

Lesebühne am Tuchmachertor für Kinder und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche halten die Veranstalter in diesem Jahr ein vielfältiges Angebot bereit. Jede sechste Lesung richtet sich an Besucher in der Altergruppe von 4 bis 20 Jahre. Auch Landrat Arndt Steinbach hat seine Lesung am Freitag, 17 Uhr, auf dem Markt den kleinen Besuchern gewidmet. Er liest Geschichten aus dem Schlaraffenland vor.

Neben der Lesebühne am Tuchmachertor, die spezielle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien mit Kleinkindern bereithält, wird es Lesungen in Kindergärten und Schulen sowie in der Stadtbibliothek geben. So liest die Kinderbuchautorin Renate Doms insgesamt fünfmal aus eigenen und fremden Kinder- und Jugendbüchern. „Geschichten von Drachen und Mäusen“ werden zum Beispiel die Kinder der Kindertagesstätte „Meißner Spatzen“ am Donnerstag von Susanne Koch zu hören bekommen.

Auch die Schüler der St. Afra Grundschule und der Johannesschule werden einige Unterrichtsstunden gegen Vorlesestunden eintauschen. Nicht nur Zuhören sondern auch Vorlesen ist bei vielen Schülern in diesem Jahr angesagt. So werden Schüler in der Stadtbibliothek gemeinsam aus dem „Drachenreiter“ und in der Jugendkunstschule aus ihren Lieblingsbüchern lesen.

Vorleser im Turmzimmer und an anderen besonderen Orten
Ganz gleich ob im Turmzimmer der Frauenkirche, auf der Wiese am Tuchmachertor, auf dem romantischen Platz an der Burgstraße oder unter dem Schlossbrückenbogen, das Literaturfest findet an einer Vielzahl ungewöhnlicher Veranstaltungsorte statt und nutzt diese als Lesebühnen.

„Die historische Altstadt von Meißen bietet mit ihren Gassen, Höfen und Gebäuden vielfältige Möglichkeiten. Das besondere Flair, welches die Orte ausstrahlen, wollen wir für das Literaturfest nutzen, um so Geschichte und Geschichten erlebbar zu machen“, betont Initiator Dr. Walter Hannot. Über 40 einzigartige Leseorte laden im Rahmen des Literaturfestes zum Lauschen und Verweilen ein.

So müssen die Zuhörer beispielsweise über 80 Stufen steigen, um im Turmzimmer der Frauenkirche den Geschichten der Vorleser und dem Klang des Glockenspiels aus Meißner Porzellan zu lauschen. Für kleinere Gruppen wird zudem die Türmerstube geöffnet.

Gleich hinter der Frauenkirche befindet sich ein romantischer Platz mit einem der schönsten Zeugnisse der Stadt aus der Renaissance – dem Tuchmachertor. Große und kleine Zuhörer können hier im Schatten eines Baumes auf der Wiese sitzend den Erzählungen aus dem Mittelalter und dem Fantasy-Bereich folgen.

Unter dem großen, aus mächtigen Sandsteinen gemauerten Brückenbogen der Schlossbrücke verbirgt sich ein kleiner märchenhafter Platz auf dem steilen Weg hoch zur Burg. Auch dieser wird zum Ort von Geschichte und Geschichten.

In diesem Jahr werden zusätzlich der historische Ratssaal und die Terrassen am Burgberg genutzt. Besucher haben die einmalige Chance im Rahmen von Lesungen auch die Räume des 1492 erbauten Kornhauses zu besichtigen. Im letzten Jahr hatten die Veranstalter das sonst der Öffentlichkeit nicht zugängliche Gefängnis geöffnet. Der Besucheransturm war so groß, dass sich teilweise lange Schlagen bildeten und zusätzliche Führungen angeboten werden mussten.

Literaturcafe & Sonntagspicknick im St. Afra Pfarrgarten
Neu in diesem Jahr ist auch das Literaturcafe in 30's Wein-Bistro in der Burgstrasse. Es dient nicht nur als zentraler Treffpunkt, sondern hier kann man auch mit seinem Lieblingsautor oder Vorleser ins Gespräch kommen.

Eine weitere Überraschung halten die Veranstalter am Sonntag bereit. Zu einem literarischen Sonntagsbrunch laden sie in den St. Afra Pfarrgarten an der Freiheit 7 ein. Essen können die Besucher selbst mitbringen oder erhalten gegen einen kleinen Unkostenbetrag Kaffee und Kuchen von der Kirchgemeinde St. Afra.

Prominenz beim Literaturfest
An den sechs Veranstaltungstagen wird viel Prominenz in der Stadt erwartet. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière wird genauso aus einem seiner Lieblingswerke vortragen wie der Schauspieler Jürgen Haase, der deutsche Phantastik-Preisträger Oliver Plaschka oder die Autorin Tanja Kinkel.

Kirchlichen Beistand erhält das Literaturfest vom sächsischen Landesbischof und Stiftherren des Meißner Doms Jochen Bohl. Er wird am 9. Juni 2010 in Meißen lesen. „Vielleicht kann ich einen Beitrag leisten, dass mehr Menschen lesen“, begründet Bohl sein Engagement. In einer zunehmend vom Internet dominierten Welt laufe, so Bohl, die Literatur schnell Gefahr, zu kurz zu kommen.

Lothar de Maizière, 1990 der erste demokratisch gewählte und zugleich letzte Ministerpräsident der DDR, wird am 10. Juni die Zuhörer in das 17. Jahrhundert entführen. Er liest aus dem Roman „Meister Breugnon“ von Literatur-Nobelpreisträger Romain Rolland. Für Lothar de Maizière hat Meißen eine ganz besondere Bedeutung. Hier hat er schon Konzerte gegeben und in der Jugendherberge übernachtet.

Auch der Schauspieler Jürgen Haase hat zur sächsischen Domstadt eine enge Verbindung. „Das Theater war eine der ersten Spielstätten, die ich nach meinem Engagement bei den Landesbühnen bespielt habe“, erinnert sich Haase. Er wird am 12. Juni Auszüge aus dem letzten Teil der Romantrilogie „Herr der Ringe“ von John R. R. Tolkien lesen, die bei der Verfilmung der „Rückkehr des Königs“ keine Rolle gespielt haben.

Kontakt:
Sven Mücklich
Heimrich & Hannot GmbH
Bayrische Straße 18
01069 Dresden
Tel.: (0351) 81609-41
E-Mail: s.muecklich@heimrich-hannot.de


Redaktionskontakt: schuster@dipf.de