Bericht

Die Schülerbücherei der Aue-Schule Dietzenbach

30.04.2009

Hessische Schulbibliothek des Jahres 2009


Bilinguales Vorlesen in der Schülerbücherei der Aue-Schule Dietzenbach
Bilinguales Vorlesen in der Schülerbücherei der Aue-Schule Dietzenbach
49 Schulbibliotheken verschiedener Schulformen beteiligten sich an dem von der LAG Schulbibliotheken in Hessen ausgeschriebenen Wettbewerb um den Titel "Hessische Schulbibliothek des Jahres 2009". Nahezu alle Bewerber bereichern mit regelmäßigen Aktivitäten das Schulleben und den Unterricht. Lesungen, Lesenächte, Vorleseaktionen, Schreibwettbewerbe, Bücherausstellungen sowie Lesetage und Lesewochen tragen dazu bei, dass die Schulbibliothek von den Schülern als ein attraktiver Lese- und Lernort wahrgenommen wird. Die Qualifizierung zum Preisträger erforderte eine besonders originelle und nachahmenswerte Aktivität. Mit ihren Lesestelen auf dem Schulhof konnte die Aue-Schule in Dietzenbach die Juroren überzeugen. Zehn Lesestationen aus Holz, die von Schülern und Eltern gemeinsam realisiert wurden, motivieren zum Lesen und verschönern gleichzeitig das Schulgelände. Darüber hinaus lobte die Jury die Integration der Schülerbücherei in das Schulleben und den Unterricht der Aue-Schule und die enge Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei.

Mütter und Großeltern unterstützen die Bücherei
Im April 2002 wurde die Schülerbüchrei der Aue-Schule neu gestaltet. Sechs interessierte Mütter und zwei Großeltern, die noch heute zum Team gehören, trafen sich mit der Konrektorin der Schule, um die Idee in die Tat umzusetzen. Mittlerweile unterstützen 14 Mütter die Schulbibliothek.
Als Basis für den Bücherbestand dienten zunächst die vorhandenen Klassenbibliotheken, gebrauchte Bücher aus einem Spendenaufruf und die Themenkisten der Lehrerbücherei. Außerdem wurden verschiedene Verlage um Bücherspenden gebeten. So konnten zum Zeitpunkt der Eröffnung fast 900 Bücher in einem kleinen Raum zur Ausleihe angeboten werden.
An drei Tagen in der Woche ist die Bücherei in den Pausen für die Kinder geöffnet. In den anderen Stunden steht sie für Klassen- oder Förderunterricht zur Verfügung.
Mit einer Schülerbefragung wurden die Wünsche der Kinder ermittelt und dann beim Neukauf von Büchern berücksichtigt. Natürlich durften auch die Harry Potter Bücher nicht fehlen!Nach zwei Jahren hatte sich der Bücherstand mehr als verdoppelt und ein größerer Raum wurde benötigt. So zog die Schülerbücherei in den Sommerferien 2003 in die ehemalige Lehrerbücherei.
Im Februar 2004 wurde zum ersten Mal ein Flohmarkt veranstaltet, um das Budget der Bücherei aufzubessern. Dieser findet nun in jedem Jahr einmal statt.

Vorleseclub und Leseratten-Treff
Um das Lesen zu fördern, wurde in der Bücherei ein freiwilliger Vorleseclub ins Leben gerufen, der vom Bücherei-Team im Abstand von ca. 6 Wochen an einem Nachmittag veranstaltet wird. Hierzu werden im Wechsel die Jahrgangsstufen eins und zwei bzw. drei und vier eingeladen. Teilnehmen können maximal 40 Kinder, was bedeutet, dass sich pro Klasse fünf Kinder anmelden können. Die Vorlesenachmittage beginnen jeweils mit einer kurzen Begrüßung, danach wird ca. ein halbe Stunde vorgelesen. Anschließend können die Kinder passend zum Thema etwas basteln, im Internet stöbern, spielen oder ein Quiz zum Buch lösen. Auch bilinguale Lesungen werden im Rahmen des Vorleseclubs angeboten. Das Foto zeigt zwei Mütter während einer Lesung in spanischer und deutscher Sprache zum Thema "Hexe Lilli zaubert Hausaufgaben".

Beim Leseratten-Treff stellen sich gute Leser aus den dritten und vierten Klassen einmal im Monat gegenseitig ihre Lieblingsbücher vor. Betreut werden diese Treffen von zwei engagierten Müttern. Es gibt für alle ein Getränk und Gummibärchen. Die Lesezeichen des Ratten-Treffs sind sehr begeehrt.

Lesestelen auf dem Schulhof
Damit die Schüler der Aue-Schule auch an der frischen Luft lesen können, wurden mit der Unterstützung von Eltern und Großeltern auf dem Schulhof zehn Lesestelen aufgestellt. Das sind große angeschrägte Holzbalken mit Wechselrahmen, die alle vier bis sechs Wochen von einem Großvater mit neuen Lesetexten bestückt werden. So konnten die Schüler in den Pausen schon über Witze lachen, Matherätsel und Bewegungsaufgaben lösen oder sich an einem Wettbewerb zu berühmten Kinderbuchautoren beteiligen.
Nach einer Schülerbefragung wurde deutlich, dass einige ältere Kinder auch gerne selbst Texte für andere Kinder schreiben würden. Zurzeit verabschieden sich die vierten Klassen mit ihren Klassengeschichten von der Grundschule.

Autorin
Barbara Busch
Konrektorin Aue-Schule


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