
„Freitag, der 13.“ weckt die Neugier der Kinder |
03.09.2008 |
Lesebroschüre für Grundschüler zum Vorlesen und Selberlesen
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Titelblatt der Lesebroschüre |
Dieses Kinderbuch aus der Reihe „Leseschaf“ setzt sich auf kindgerechte, lustige Art und Weise mit dem Thema Aberglaube auseinander. Erzählt wird die Geschichte des fast 8-jährigen Moritz, bei dem an einem einzigen Freitag eine Menge schief geht. Seine Mutter geht wieder arbeiten, deshalb muss Moritz manchmal frühmorgens allein aufstehen. Ausgerechnet an diesem Freitag verschläft er, die Tasse mit Milch fällt herunter, auf dem Weg zur Schule stehen natürlich alle Ampeln auf Rot, eine Katze läuft vor ihm von links nach rechts über die Straße, im Diktat bekommt er als Einziger in der Klasse eine Vier und zu allem Unglück hat er auch noch seinen Wohnungsschlüssel verloren.
Für so viel Pech hat Moritz nur eine Erklärung: „Heute ist Freitag, der 13. und der Tag hat Schuld an allem.“ Zum Glück kommt die freundliche Nachbarin Frau Wurst ins Spiel. Sie lädt Moritz zu einer Tasse Kakao ein und dann reden beide über seine Pecherlebnisse. Und Moritz geht plötzlich ein Licht auf …
Behandlung als Ganzschrift am Ende der zweiten Klasse
Das Buch ist aus meiner Sicht aufgrund der Thematik, des Leseumfangs, der großen Schrift und nicht zuletzt wegen der Illustrationen für die Behandlung als Ganzschrift am Ende der Klasse 2 geeignet.
Die Leseneugier der Kinder wird natürlich erst recht geweckt, wenn dieses Kinderbuch an einem Freitag vorgestellt wird, der auf einen 13. fällt. Und genau das habe ich in den letzten beiden Schuljahren getan.
Einige Kinder konnten sogar von eigenen kleinen Pecherlebnissen erzählen, die sie an diesem berüchtigten Tag erlebt hatten. Nach der Behandlung des Buches griff ich die Pecherlebnisse der Kinder noch einmal auf. Wir sprachen über die tatsächlichen Gründe für diese Missgeschicke und suchten nach weiteren Beispielen für Aberglauben und „fachsimpelten“ darüber, wie andere Menschen und wir selbst damit umgehen.
Warum hat das Buch den Schülern gefallen?
Die Kinder haben dieses Buch gern gelesen. Auf die Frage „Warum hat dir das Buch gefallen?“ bekam ich im Wesentlichen folgende Antworten:
„Die Geschichte ist lustig.“
„Ich habe auch manchmal solche Ausreden, wenn ich Mist gebaut habe.“
„Ich kenne auch Erwachsene die sagen, Freitag, der 13. ist ein Unglückstag.“
„Manches ist mir auch schon passiert, aber an einem anderen Tag.“ (dazu nannten sie mir unterschiedliche Beispiele)
„Ich habe auch schon mal an so einem Freitag Pech gehabt.“
„Jetzt weiß ich, dass man vor dem Tag keine Angst haben muss.“
„Ich finde die Geschichte interessant.“
„Ich lese lieber Bücher, die nicht so dick sind.“
„Die Geschichte gefällt mir und die Sätze sind nicht so schwer zu lesen.“
Lesung mit Birgit Richter
Die Autorin, Birgit Richter, wurde zu einer Lesung in unsere Schule eingeladen. Sie stellte zwei weitere Hefte der Reihe Leseschaf vor. Heft 2 „Von Spitzmäusen und anderen Tieren“ erzählt von einem Ausflug der Familie Müller, bei dem ihr einige heimische Tiere begegnen, die alle eine Besonderheit haben. Diese Geschichte eignet sich auch für den Sachunterricht. Im Heft 3 „Blöder Affe und doofe Ziege“ geht es um das Thema Streiten und Vertragen.
Autorin:
Kathrin Bartholomäus
Deutschlehrerin und Fachberaterin Deutsch
Grundschule Am Gickelsberg
Kamenz
Weitere Informationen:
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de