
Engagement und Zeitbezug in aktueller Kinder- und Jugendliteratur |
09.07.2019 |
JuLit 2/2019: Politisch positioniert!
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Cover JuLit 2/2019 © Arbeitskreis für Jugendliteratur |
Mit politischen Positionen und Gattungsfragen in der Kinder- und Jugendliteratur und ihrer Geschichte aus historischer und gegenwartsbezogener Perspektive beschäftigt sich Prof. Dr. Caroline Roeder in ihrem Eröffnungsbeitrag. Die Comic-Künstlerin Birgit Weyhe spricht im Interview über ihre persönlichen Erfahrungen und über die Bedeutung des Begriffes Heimat für ihr Werk. Johann Ulrich, Gründer des avant-verlages, berichtet, dass das Segment der politisch engagierten Graphic Novels deutlich wächst und insbesondere mit feministischen Themen eine große neue Leserschaft erreicht. Wie sich die Kinder- und Jugendliteratur am Geschlechterdiskurs beteiligt, legt die Kulturwissenschaftlerin Manuela Kalbermatten in ihrem Artikel dar. Ihrer Meinung nach war Kinder- und Jugendliteratur schon immer ganz wesentlich mit der Aushandlung von kulturellen Werten, Normen und Idealen beschäftigt. Dr. Michael Schmitt, Literaturredakteur bei 3sat, stellt fest, dass das gesellschaftspolitische Buch für junge Leserinnen und Leser als Impulsgeber an Boden verloren hat, gerade weil es als Konvention fest verankert ist. Während Kinder und Jugendliche heute selbst politisch aktiv seien, scheine ihre Literatur den Diskurs nur noch zu begleiten, statt ihn zu beeinflussen, so Dr. Schmitt. Juniorprofessorin Dr. Julia Benner diskutiert in ihrem Beitrag am Beispiel des Fantasy-Romans „Children of Blood and Bone“ von Tomi Adeyemis, wie afrofuturistische Jugendliteratur zur Diversifizierung des „weiß“ und westlich geprägten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchmarktes beitragen könnte.
Inhaltsverzeichnis JuLit 2/2019
Politisch positioniert! Engagement und Zeitbezug in aktueller Kinder- und Jugendliteratur
FOKUS
Caroline Roeder: Oh, wie schön ist Dystopia! Politische Positionen und Gattungsfragen
Kristina Bernd / Doris Breitmoser: Zwangsläufig politisch. Die Comic-Künstlerin Birgit Weyhe im Interview
Johann Ulrich: Sprachrohr Comic. Mit Bildern politische Inhalte vermitteln
Manuela Kalbermatten: Aufmarsch der Jungfeministinnen. Jugendbücher kritisieren Sexismus
Michael Schmitt: Trends setzen! Literatur muss den Diskurs wieder beeinflussen
Julia Benner: Afrofuturismus! Afrofuturistische Jugendliteratur und der deutsche Buchmarkt
AUS DER WERKSTATT
Sabine Fecke: Kämpfen lohnt sich. Zu Besuch bei Nana Rademacher
FORUM
Antje Ehmann: Die ganze Welt im Kopf. Zu Besuch bei der Illustratorin Astrid Henn
FUNDSTÜCKE
Rezensionen zu: „Das Kleine“, „Mein Jimmy“, „Der Goldfisch ist unschuldig“, „Marinka. Die Reise nach Dazwischen“, „Mit Feli durch die Nacht. Planeten, Sterne, Umlaufbahnen“, „Wer braucht schon ein Herz, wenn es gebrochen werden kann“, „Scheiße bauen: sehr gut“, „Fragen an Europa. Was lieben wir? Was fürchten wir?“
FACHLITERATUR
Marlene Zöhrer: Rezension zu „Märchen der Welt – Gärten der Welt“ von Harlinda Lox und Angelika B. Hirsch
Christine Hauke-Dreesen: Rezension zu „Lesekultur in der Krippe“ von Sylvia Näger
BUCH AUF - FILM AB
Katrin Hoffmann: Auch Pechvögel können genial sein. Der Kinofilm „Alfons Zitterbacke“
ARBEITSKREIS AKTUELL
Michael Schmitt: Wenn Form und Inhalt untrennbar zusammengehören. Die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2019
Doris Breitmoser: Von Täterschaft und Mitläufertum. Ein Projekttag im Münchner NS-Dokumentationszentrum zu „Der Junge auf dem Berg“
INTERNATIONALES
Doris Breitmoser: Von Sprache zu Literatur. European Regional Conference in Bologna
BERICHTE & NACHRICHTEN
Christine Wörsching: Feiern und Zeichen setzen. Manfred Mai stiftet anlässlich seines 70. Geburtstags einen Leseförderpreis
JuLit - die Zeitschrift des Arbeitskreises für Jugendliteratur
Viermal im Jahr wendet sich JuLit an alle, denen die Förderung und Vermittlung der Kinder- und Jugendliteratur ein besonderes Anliegen ist: an Einzelpersonen ebenso wie an Institutionen und Fachverbände. Jedes Heft widmet sich mit Artikeln, Interviews, Autorenporträts und Bibliografien einem Themenschwerpunkt. Im letzten Heft des Jahres steht der Deutsche Jugendliteraturpreis mit seinen Preisträgern und der Preisverleihung im Mittelpunkt.
In Werkstattberichten werden Nachwuchstalente aus dem Kinderbuchbereich vorgestellt; relevante Fachliteratur wird in ausführlichen Rezensionen erschlossen. Weitere Schwerpunkte liegen bei internationalen Entwicklungen und Ereignissen, bei den Aktivitäten des Arbeitskreises für Jugendliteratur und seiner Mitgliedsverbände. Berichte aus der praktischen Arbeit der Literaturvermittlung sowie aktuelle Meldungen und Nachrichten runden das Spektrum der Zeitschrift ab. Meinungsvielfalt ist für den Arbeitskreis für Jugendliteratur seit seiner Gründung 1955 prägend. Das Gleiche gilt auch für seine Zeitschrift: JuLit bietet Raum für unterschiedliche Positionen und Forschungsrichtungen, für eine kontroverse und konstruktive Debatte zur Kinder- und Jugendliteratur.
JuLit erscheint vierteljährlich und ist für 9,50 Euro zzgl. Versand erhältlich.
JuLit-Archivrecherche
Auf der Homepage des Arbeitskreises für Jugendliteratur kann anhand von Personennamen, Titeln, Schlagworten, Ausgaben oder Jahrgängen nach Artikeln in allen JuLit-Ausgaben seit 1991 gesucht werden:
www.jugendliteratur.org/archiv-recherche/c-123
Gefördert vom:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend www.bmfsfj.de
Kontakt:
Kristina Bernd
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