
Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2019 |
11.02.2019 |
Auszeichnung für Stefanie Höfler und Bettina Wilpert
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Cover der prämierten Jugendbücher © Beltz & Gelberg / Verbrecher Verlag |
Der große schwarze Vogel
Von Stefanie Höfler
Beltz & Gelberg 2018
182 Seiten, 13,95 EUR, ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-407-75433-2
Aus der Jurybegründung:
„Der unerwartete Tod seiner noch jungen Mutter wirft Ben genauso wie seinen Vater und den kleinen Bruder aus der Bahn. Der Vater versinkt in weitgehend sprachloser Trauer und lässt damit vor allem den 14-jährigen Ben allein [...]. Stefanie Höfler entwickelt in ihrem dritten Roman auf wenigen Seiten ein breit aufgefächertes Bild von Trauer und vom Umgang damit. Sie spiegelt die Empfindungen des halbwüchsigen Jungen am Beispiel seines kleinen Bruders Krümel, der mit kindlichen Ritualen viel aktiver die Ablösung von der Verstorbenen betreibt; sie spiegelt Bens Situation auch an der Lage der Klassenkameradin Lina, deren Bruder seit langer Zeit im Koma liegt [...]. Stefanie Höfler erfindet ungewöhnliche, oft unscheinbare, aber aussagekräftige Szenen, in denen die Vielschichtigkeit der psychologischen Belastungen nicht erklärt, sondern in Handlung aufgelöst wird. In einem kunstvoll aufgebauten Netz aus mehreren Zeitebenen umkreist der Roman ein düsteres Thema und liest sich doch als ein Buch der Hoffnung.“
Leseprobe
nichts, was uns passiert
Von Bettina Wilpert
Verbrecherverlag 2018
168 Seiten, 19,00 EUR,
ISBN: 9783957323071
Aus der Jurybegründung:
„Hat der Doktorand Jonas die Studentin Anna vergewaltigt oder haben sie einvernehmlich miteinander geschlafen? Das ist die Frage, der Bettina Wilpert in ihrem Debütroman nachgeht – und ein Thema, das aktuell in der Jugendliteratur häufiger behandelt wird. Ein nicht näher beschriebenes ‚Ich‘ protokolliert die Aussagen der beiden Hauptfiguren und die von Freunden und Verwandten [...] und formt ein Mosaik, das viel über die unterschiedliche Wahrnehmung einer Situation durch zwei Menschen erzählt, aber auch viel über deren Milieu und über die Möglichkeiten und Grenzen der Justiz. [...] Während das Bild immer detailreicher wird, zerbricht das Leben der beiden unter dem Druck, der auf ihnen lastet. Die bürokratische Klarheit des Protokolls ergibt keine Klarheit über den ‚wahren‘ Ablauf. Aussage steht gegen Aussage, juristisch kann kein Recht gesprochen werden. Der Roman fordert Leserinnen und Leser auf, sich ganz persönlich zu den beiden handelnden Figuren und dem Bild, das von ihnen entsteht, zu verhalten.“
Leseprobe
Jury für die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2019
Dr. Michael Schmitt, 3sat/Kulturzeit
Ralf Schweikart, Vorsitzender des Arbeitskreises für Jugendliteratur
Prof. Dr. Jan Standke, Vorsitzender der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis
Kontakt:
Bettina Neu
Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.
Steinerstr. 15, Haus B
81369 München
Tel.: (089) 45808087
E-Mail: presse@jugendliteratur.org
www.jugendliteratur.org
Sabine Rössler
Deutscher Literaturfonds e.V.
Alexandraweg 23
64287 Darmstadt
Tel.: (06151) 40930
E-Mail: info@deutscher-literaturfonds.de
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