
Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2018 |
14.02.2018 |
Auszeichnung für Manja Präkels und Flurin Jecker
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Cover der prämierten Jugendbücher © Verbrecher Verlag/ Nagel & Kimche |
Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß
Von Manja Präkels
Verbrecher Verlag 2017
232 Seiten, Hardcover, 20,00 EUR
ISBN: 9783957322722
Aus der Jurybegründung:
Manja Präkels wurde 1974 im brandenburgischen Zehdenick geboren. Ihre Heimat Brandenburg macht sie auch zum Schauplatz ihres Romans „Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“. In diesem, so die Jury, „schildert sie die Umbrüche in den Jahren vor und nach der Wende von 1989/90 am Beispiel einer kleinen ostdeutschen Gemeinde nicht weit von Berlin. [...] Zunächst sieht der Leser eine recht überschaubare kleinstädtische Welt, in die die Umbrüche tief eingreifen, in der Zusammengehörigkeit aber noch gelebt wird. Mit der Auflösung der sozialistischen Gesellschaft und den draus folgenden Friktionen zerbricht diese Gemeinsamkeit, es entstehen Leerräume, in denen sich 'Glatzen' und 'Springerstiefelträger' breitmachen und den öffentlichen Raum terrorisieren.“ Die Jury hebt hervor: „Manja Präkels erzählt davon, aber sie stellt ihr Buch nicht in den Dienst schlichter Thesen. Ihr Roman verwandelt persönliche Erfahrung in die 'dichte Beschreibung' der Prozesse in einem sich wandelnden gesellschaftlichen System.“
Leseprobe
Lanz
Von Flurin Jecker
Nagel & Kimche im Carl Hanser Verlag München 2017
128 Seiten, Hardcover, 18,00 EUR
ISBN: 978-3-312-01022-6
Aus der Jurybegründung:
Der Schweizer Flurin Jecker erzählt in Lanz von dem gleichnamigen, 14-jährigen Jungen, der in einer Projektwoche ein Blog über ein persönliches Thema schreiben soll. Erst sträubt er sich, aber dann öffnet er sich rückhaltlos in einer Art Selbstgespräch. „Lanz spielt mit der Form: Aus dem Blog wird ein Blog über das Blogschreiben und über die altersgemäße Kunst, sich selbst unglücklich zu machen. Über das Selbstbild eines Jungen, der sich als 'Nichts' fühlt. Über einen Halbwüchsigen, für den jedes Geschehen aufgeladen ist mit Erwartungen, und der, was misslingt, mit dem Wort 'lustig' kommentiert, weil er damit vielleicht souveräner wirkt, als er ist“, begründet die Jury und lobt den Autor, wie er „in seinem hochamüsantem Debüt regionale und alltagssprachliche Elemente zu einer fingierten Mündlichkeit verdichtet, die intensiver Ausdruck eines Schwebezustandes ist, bei dem Schmerz und Freude, Abgeklärtheit und Kindlichkeit von Moment zu Moment und von Satz zu Satz umschlagen.“
Leseprobe
Jury für die Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendien 2018
Dr. Susanne Helene Becker (Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur)
Brigit Müller-Bardorff (Vorsitzende der Kritikerjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis)
Dr. Michael Schmitt (3sat/Kulturzeit)
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger
2017 - Que Du Luu und Michael Sieben
2016 - Elisabeth Etz und Kathrin Steinberger
2015 - Corinna Antelmann und Martin Kordić
2014 - Sarah Michaela Orlovský und Stefanie de Velasco
2013 - Susan Kreller und Cornelia Travnicek
2012 - Marlene Röder und Nils Mohl
2011 - Petra Ivanov und Stephan Knösel
2010 - Agnes Hammer und Tobias Elsäßer
Kontakt:
Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.
Bettina Neu
Steinerstr. 15, Haus B
81369 München
Tel.: (089) 45808087
E-Mail: presse@jugendliteratur.org
Internet: www.jugendliteratur.org
Deutscher Literaturfonds e.V.
Sabine Rössler
Alexandraweg 23
64287 Darmstadt
Tel.: (06151) 40930
E-Mail: info@deutscher-literaturfonds.de
Internet: www.deutscher-literaturfonds.de
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de