
Chancen 2016: Bibliotheken meistern den Wandel |
28.01.2016 |
Internationale Bibliothekskonferenz zeigte Herausforderungen und Lösungsansätze
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Plakat der Bibliothekskonferenz © ekz.bibliotheksservice GmbH |
Digitalisierung, neue Technologien, Strukturwandel in den Kommunen, Zuwanderung und Flüchtlinge – genau wie die Bürgerinnen und Bürger, stehen die Bibliotheken vor großen Herausforderungen. Diesen widmete sich die Konferenz, zu der Klaus Krischok, Abteilungsleiter Information am Goethe-Institut, zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland willkommen hieß.
Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlamentes, bezeichnete in seiner Videobotschaft Bibliotheken als „Orte des Zusammenkommens“ und des Dialogs. „Bibliotheken sind für den einzelnen Besucher, für die Gesellschaft insgesamt und unser Zusammenleben in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt von immenser Bedeutung. Die Zukunft dieser bedeutenden Institution des öffentlichen Lebens zu garantieren, ist eine wichtige Aufgabe für uns alle.“
Als designierte Präsidentin des bibliothekarischen Weltverbandes IFLA betonte Glòria Pérez-Salmerón im Rahmen der Konferenz: „Unser Ziel ist, dass Bibliotheken in einem sich immer schneller wandelnden Umfeld eine feste Größe bleiben, die Bürgern den gleichberechtigten Zugang zu Wissen, Information und kulturellem Erbe sowie zu einem umfassenden bibliothekarischen Service sichert, um so aktiv zu einer gut informierten, starken Gesellschaft beizutragen. Bibliotheken sind Motoren des Wandels, die eine nachhaltige Entwicklung antreiben.“
Ob Bibliotheken dieses Ziel erreichen, hängt entscheidend davon ab, inwieweit es ihnen gelingt, die sich verändernden Bedürfnisse und Erwartungen der Bürger zu erkennen und aufzugreifen, so die aktuelle Allensbach-Studie „Die Zukunft der Bibliotheken in Deutschland“. 26 Prozent der Bevölkerung haben dieser zufolge im vergangenen Jahr regelmäßig eine Bibliothek besucht. Damit bewegt sich die Bibliotheksnutzung trotz des digitalen Wandels auf konstant hohem Niveau. Auch Jüngere nutzen das Angebot weit überdurchschnittlich. Von den 16- bis 29-Jährigen haben 35 Prozent in den letzten zwölf Monaten eine Bibliothek genutzt.
Wie aber stellen sich die Bürger die ideale Bibliothek vor? 76 Prozent wünschen sich ein umfangreiches Angebot an Büchern, E-Books, Zeitschriften, Musik und Filmen; 70 Prozent möchten eine gute fachliche Beratung durch geschultes Personal. Nahezu ebenso viele – 71 Prozent – halten eine angenehme Atmosphäre für sehr wichtig.
Das Programm der Konferenz
Eröffnungsvortrag:
The Need to Change: The IFLA Trend Report and the Shift of Paradigms in Libraries
Glòria Pérez-Salmerón, President Elect, International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA)
Wie gestaltet man Veränderungsprozesse in Bibliotheken?
Dr. Hannelore Vogt, Direktorin, StadtBibliothek Köln (Bibliothek des Jahres 2015)
Digitale Bildung durch Öffentliche Bibliotheken
Johannes Neuer, Director of Customer Experience, The New York Public Library
Bleibt alles anders? Neue Facetten im Selbstverständnis von Bibliotheksmitarbeiterinnen und –mitarbeitern
Julia Bergmann, Trainerin für Informationskompetenz, Bremen
Öffentliche Bibliotheken als Orte im urbanen Raum
Maija Berndtson, Library Consultant and Founder of Library Ranking Europe, Helsinki (Finnland) & Dr. Arne Ackermann Direktor, Münchner Stadtbibliothek
Ideen für die Bibliothek im ländlichen Raum des 21. Jahrhunderts
Samo Darian, Programmleitung „Transformation von Kultureinrichtungen in strukturschwachen Räumen“, Bundeskulturstiftung, Berlin & Dimitris Stamatelos Librarian at Leros Public Library (Griechenland)
Willkommenskultur in Deutschland: Bibliotheksangebote für Zuwanderer, Flüchtlinge und ihre Familien
Britta Schmedemann. Spezialistin für bibliothekarische Zielgruppenarbeit, Stadtbibliothek Bremen
Verschiedene Workshops luden die 270 Gäste dazu ein, Wege zur erfolgreichen Veränderung aufzuzeigen, hin zu einer Bibliothek, die zum unverzichtbaren Knotenpunkt in jedem kommunalen Netzwerk wird.
Die zukunftsgerichtete Konferenz „Chancen 2016“ war ein deutliches Signal, dass Bibliotheken auf dem richtigen Weg sind, die Rolle in der Gesellschaft einzunehmen, die ihnen die Allensbach-Studie bescheinigt.
Veranstalter waren die ekz.bibliotheksservice GmbH und ihre Partner, der Berufsverband Information und Bibliothek (BIB), der Deutsche Bibliotheksverband (dbv), das Goethe-Institut e. V. und die Münchner Stadtbibliothek.
Kontakt:
Andreas Mittrowann
Bibliothekarischer Direktor
ekz.bibliotheksservice GmbH
Tel.: (07121) 144-111
E-Mail: Andreas.Mittrowann@ekz.de
Internet: www.ekz.de
Der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv)
Im Deutschen Bibliotheksverband e.V. (dbv) sind ca. 2.100 Bibliotheken aller Sparten und Größenklassen Deutschlands zusammengeschlossen. Der gemeinnützige Verein dient seit mehr als 65 Jahren der Förderung
des Bibliothekswesens und der Kooperation aller Bibliotheken. Sein Anliegen ist es, die Wirkung der Bibliotheken in Kultur und Bildung sichtbar zu machen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken. Zu den Aufgaben des dbv gehören auch die Förderung des Buches und des Lesens als unentbehrliche Grundlage für Wissenschaft und Information sowie die Förderung des Einsatzes zeitgemäßer Informationstechnologien.
Kontakt:
Maiken Hagemeister
Pressesprecherin und Leitung Kommunikation
Deutscher Bibliotheksverband e.V.
Fritschestraße 27-28
10585 Berlin
Tel.: (030) 644 98 99 25
E-Mail: hagemeister@bibliotheksverband.de
Internet: www.bibliotheksverband.de
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