Bericht

Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher

26.09.2014

Auszeichnung für die Geschichte des Kinderarztes Janusz Korczak




Titelseite des Buches
Titelseite des Buches
© Gimpel Verlag
Am 26. September 2014 wurde im Polnischen Institut in Düsseldorf zum 31. Mal der Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendbücher verliehen. Es ist die wichtigste Auszeichnung für deutschsprachige Kinder- und Jugendbücher mit friedenspolitischem Inhalt. Mit dem Preis werden Bücher ausgezeichnet, die Kinder- und Jugendliche dazu ermutigen, sich für Zivilcourage und Toleranz, für Menschenrechte und für gewaltfreie Formen der Konfliktlösung einzusetzen. Die Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen betreut den Preis inhaltlich und organisatorisch im Auftrag der Landesregierung NRW. Der Preis erinnert an den ehemaligen Bundespräsidenten Dr. Gustav W. Heinemann, der der Friedensforschung und -erziehung besondere Impulse gab. Eine unabhängige Jury entscheidet über die Vergabe des Preises.

Ein berührendes Buch für junge Leserinnen und Leser
In diesem Jahr wurden der Autor Adam Jaromir, die Illustratorin Gabriela Cichowska und die Grafikerin Dorota Nowacka für ihre gemeinsam gestaltete Erzählung „Fräulein Esthers letzte Vorstellung. Eine Geschichte aus dem Warschauer Ghetto“ mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis ausgezeichnet. Das beeindruckende Werk ist auch bereits für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 nominiert.

Jaromir, Adam
Fräulein Esthers letzte Vorstellung
124 Seiten, geb., Gimpel Verlag 2013, 29,90 €
ISBN: 978-3-9811300-8-9

„Das Buch berührt die jungen Leserinnen und Leser sowohl durch seinen bewegenden Text als auch durch die ausdrucksstarken Illustrationen und die grafische Gestaltung“, sagte Jugend- und Kulturministerin Ute Schäfer bei der Bekanntgabe der Preisträgerinnen und Preisträger im Juli 2014. Darüber hinaus zeichne es sich durch die Montage mehrerer Erzählebenen aus.

„Fräulein Esthers letzte Vorstellung“ erzählt die Geschichte des Kinderarztes und Leiters des Waisenhauses im Warschauer Ghetto, Janusz Korczak, und die authentische Geschichte der letzten drei Wochen des Waisenhauses. In dieser Zeit kommt Korczak im Traum die Idee, die Kinder ein Theaterstück des indischen Dichters Rabindranath Tagore aufführen zu lassen, um Trost und Zuversicht zu spenden. Während der „Alte Doktor“ im Ghetto um Lebensmittel für seine Kinder bettelt, üben diese unter Anleitung Fräulein Esthers ihre Rollen ein und vergessen dabei Krankheit und Hunger. 1942 werden sie und Janusz Korczak im Vernichtungslager Treblinka umgebracht.
„Es ist ein sehr trauriges Buch, aber auch ein Buch, in dem von der Hoffnung auf ein besseres Morgen die Rede ist, der erdrückenden Realität des Holocaust zum Trotz“, erklärte die Ministerin.

Der Autor
Adam Jaromir studierte an den Universitäten in Hannover und Florenz Germanistik und Italianistik. 2006 gründete er in Hannover den Gimpel Verlag, der sich auf die Veröffentlichung von Bilderbüchern spezialisiert hat. Neben seiner Verlegertätigkeit arbeitet Adam Jaromir als Autor und Übersetzer; einige seiner Arbeiten wurden bereits national und international ausgezeichnet.

Die Illustratorin
Gabriela Cichowska studierte bis 2011 Grafik an der Akademie der Schönen Künste in Krakau und arbeitet heute als freie Grafikerin und Illustratorin. Gabriela Cichowskas Werk wurde in verschiedenen nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert. Sie gilt als eines der vielversprechendsten polnischen Talente und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Die Grafikerin
Dorota Nowacka studierte Graphic Design mit dem Schwerpunkt Buchgestaltung an der Warschauer Akademie der Schönen Künste. Einige Bilderbücher, an denen sie mitwirkte, wurden auch schon prämiert. Sie arbeitet seit 2009 regelmäßig mit dem Gimpel Verlag zusammen.

Kontakt:
Reinhild Schmülling
Landeszentrale für politische Bildung
im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Haroldstraße 4
40213 Düsseldorf
Tel.: (0211) 837-4571
E-Mail: reinhild.schmuelling@mfkjks.nrw.de
Redaktionskontakt: schuster@dipf.de