Meldung

„Karl May - gefangene Visionen“

04.03.2011

Mittweidaer Studenten organisieren einen Lesemarathon hinter Gittern




Projekt-Logo, © Hochschule Mittweida
Projekt-Logo, © Hochschule Mittweida

Mit der weltweit längsten Dauerlesung wollen Studenten der Hochschule Mittweida einen Kulturweltrekord aufstellen und sich eventuell einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde sichern.
Vom 14. März bis zum 3. Mai 2011 wird Karl Mays Gesamtwerk sieben Wochen lang von Studenten und Professoren der Hochschule sowie von Bürgern der Stadt Mittweida und von Prominenten aus ganz Deutschland in genau der ehemaligen Gefängniszelle vorgelesen, in der Karl May 141 Jahre zuvor in Mittweida inhaftiert war.

Winnetous Schöpfer hinter Mittweidaer Gittern
Karl May ist der meistgelesene deutsche Schriftsteller und einer der erfolgreichsten Autoren weltweit. Er erschuf literarische Helden wie Old Shatterhand, Winnetou oder Kara Ben Nemsi. Eher unbekannt ist, dass der gebürtige Ernstthaler insgesamt sieben Jahre lang wegen Betruges und Hochstapelei hinter Gittern verbrachte. Die Zeit vom 14. März bis zum 3. Mai 1870 musste er im Gefängnis der mittelsächsischen Stadt Mittweida verbringen.

3.000 Vorlesende für neuen Weltrekord
Genau 141 Jahre nach Karl Mays Inhaftierung findet in der ehemaligen Gefängniszelle ein interaktiver Lesemarathon statt. Über 3.000 Vorleser werden innerhalb von sieben Wochen das Gesamtwerk von Karl May rezitieren. Dabei liest jeder Einzelne 20 Minuten. Neben Schirmherrin Suzanne von Borsody, gehören der Schauspieler Peter Sodann, die MDR-Moderatoren Anja Köbel, Andreas Fritsch und Ronny Krappmann, PSR-Radio-Moderatorin Freddy Holzapfel sowie die NTV-Sprecherin Rommy Arndt zu den Vorlesenden. Auch Schülerinnen und Schüler beteiligen sich an dem Lesemarathon, der unter www.gefangene-visionen.de mitverfolgt werden kann.

Projekt für Mittweida
Der Initiator des Projekts, Prof. Dr. Ludwig Hilmer, hat sich seit längerem mit der Verbindung Karl Mays zu Mittweida auseinandergesetzt: „Bedürfte die Kategorie ‚gebrochene Biographie‘ eines Beispiels, könnte der sächsische Kleinkriminelle Karl May dafür in hervorragender Weise dienen.“
Die Bekanntheit des Schriftstellers veranlasste den Medienprofessor und die Studenten der Hochschule Mittweida, ein Projekt ins Leben zu rufen, das die Stadt Mittweida überregional positiv repräsentiert. Der Lesemarathon im ehemalige Gefängnis an der Rochlitzer Straße, direkt neben dem Rathaus von Mittweida, wird von Ausstellungen und Veranstaltungen umrahmt.

Rahmenprogramm mit Western- und Orienttag
Der Westerntag am 18.3.2011 mit „Schießbude“, „Kinderschminken“, „Lassowerfen“, Lagerfeuer und Live-Musik macht das Karl-May-Projekt für die gesamte Familie attraktiv.
Auf dem Programm des Orienttages am 26.3.2011 stehen Tanzvorführungen, Bauchtanz- und Trommel-Workshop, ein Dia-Show & Vortrag zum Thema „Was gibt es in Ägypten noch außer Pyramiden und Bauchtanz?“ und eine Feuershow.

Karl-May-Verlag unterstützt die Marathonlesung            6.4.2011
Interessierte konnten die Dauerlesung auf der Leipziger Buchmesse am Stand des Karl-May-Verlages in einer Direktübertragung miterleben.

Verleger Bernhard Schmid beim Lesen in der Gefängniszelle
Verleger Bernhard Schmid beim Lesen in der Gefängniszelle
© Karl-May-Verlag
Am 05. April 2011schloss der Karl-May-Verlag extra sein Büro und war vor Ort in Mittweida, um den interaktiven Kulturweltrekord zu unterstützen. Die weltweit längste Dauerlesung dauert noch bis zum 3. Mai 2011. Mehr als 3.000 Vorleser werden dann ohne Unterbrechung jeweils 20 Minuten aus den 88 Bänden der gesammelten Werke des Karl-May-Verlags gelesen haben.
Eine Anmeldung für den Lesemarathon ist noch möglich unter:
www.gefangene-visionen.de/bewerbung

Kontakt:
Stefanie Walter
Hochschule Mittweida - University of Applied Sciences
Fakultät Medien
Technikumplatz 17
09648 Mittweida
E-Mail: swalter@gefangene-visionen.de
Internet: www.gefangene-visionen.de


Redaktionskontakt: schuster@dipf.de